To follow up on my post on freedom of speech and Holocaust denial, Brendan O'Neill of the UK magazine Spiked explains why censoring speech - even what we call "hate speech" is a bad idea:
"Zensur greift schreckliche Anschauungen nicht an, geschweige denn, dass sie sie besiegt. Zensur schiebt sie vielmehr nur an den Rand. Sie ermöglicht hasserfüllten Ideologien im Verborgenen ohne Widerstand zu wachsen, während sie uns der Möglichkeit und des Rechts beraubt, solche Ideologien zu sehen, sie zu identifizieren und ihnen entgegenzutreten. Die Zensur bestärkt die Hasserfüllten und überzeugt sie, dass ihre Gedanken wirklich herausfordernd sein müssen, wenn sie die Gesellschaft so sehr beunruhigen. Sie schwächt die Vernünftigen und entlastet uns von der menschlichen Pflicht, für das aufzustehen, was wir für richtig halten. Auch in diesem Bereich spiegelt das Campusleben das wider, was in der Gesamtgesellschaft geschehen ist, nämlich die Ausbreitung von Gesetzen gegen „Hassrede“.
Die Verfolgung der „Hassrede“ ist schlecht für uns alle. Für die, die schlicht und ergreifend kontroverse Haltungen vertreten und als Hassprediger abgestempelt werden, genauso wie für die, die wirklich hasserfüllten Ideologien entgegentreten möchten und die das nicht mehr effektiv tun können. Sie ist auch schlecht für die Minderheiten, die angeblich geschützt werden sollen und deshalb wie unmündige Kinder zu ihrem eigenen Wohl in moralische Quarantäne gesteckt werden, während Studentenführer oder Beamte bereitstehen, ihre zerbrechlichen Seelen zu schützen. Im Endeffekt müssen wir alle das Recht haben zu hassen. Hass ist ein Gefühl. Wenn eine Gesellschaft Gefühle kontrolliert, ist sie nicht frei. Sie ist dann so sehr vom Autoritarismus durchdrängt, dass selbsternannte Moralwächter sogar glauben, sie dürften uns sagen, was wir zu fühlen haben. Der Krieg gegen die Hassrede bedeutet nicht nur ein Ende der Meinungsfreiheit, sondern ein Ende der grundlegenden Gedankenfreiheit."
(Censorship doesn’t tackle, far less defeat, ugly views; it just pushes them aside. It has the terrible double effect of allowing the hateful ideology to fester and grow — unchallenged, unexposed — while depriving the rest of us of the ability, and right, to see, know and dent that ideology. It strengthens the haters, convincing them their idea must be really challenging if it freaks out society so much, and it weakens the right-thinking, absolving us of the human duty to stand up to what we think is wrong. Here, too, campus life mirrors what has happened across society as hate-speech laws have spread.
The policing of hate speech is bad for everyone. For those whose views are simply controversial, who find themselves redefined as ‘hate groups’; for those who want to challenge real hateful ideologies, who can never meaningfully confront them; for the minorities supposedly being protected, who are reduced to moral minors to be quarantined in a safe space for their own good, their fragile souls guarded by switched-on student leaders or officials. The bottom line is this: we must be free to hate. Hatred is an emotion, and when a society controls emotions, it’s not a free society. Rather, it’s a society in which authoritarianism has become so entrenched that moral guardians even think they can tell us what we may feel. The war on hate speech is the end not only of freedom of speech, but of the basic freedom of the mind.)
Hate speech is constitutionally protected in the United States under the First Amendment. For anyone interested in learning about the history of this cornerstone of American democracy, I recommend Anthony Lewis' Freedom for the Thought We Hate: A Biography of the First Amendment.
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