Jacques Schuster in Die Welt has a nice short piece on why Frank-Walter Steinmeier is the most popular politician in Germany today:
Steinmeier braucht sich um die Umsetzung seiner Ratschläge in der Regel nicht zu kümmern. Deutschland fehlt meist die Kraft, oft auch der Wille dazu. Auch dieser Umstand trägt zu seiner Beliebtheit bei: Steinmeier ist einer der Minister in der Regierung Merkel, die keinem Wähler wehtun. Keinen von ihnen schickt er an irgendeine Front, keinem Flüchtlinge ins Haus, und keinem knöpft er Geld ab.
Steinmeier, die lebende Petition, ist spitze! Wenn sie dann noch die Bedürfnisse der Friedensbewegung weckt, der Nato gegen Russland Säbelrasseln vorwirft und an die Entspannungspolitik gegenüber Moskau erinnert, ist sie nicht mehr zu übertreffen.
Of course, who isn't for peace? And why can't those Americans be nicer to Putin? Why does NATO always have to provoke Russia with maneuvers in the Baltic States? And, by the way, who cares about Latvia anyhow? Steinmeier has captured the Zeitgeist of Appeasement which has taken over the SPD as well as the far left (Die LINKE) and far right (AfD) political parties.
FAZ correspondent Majid Sattar sees in Steinmeier's appeasement course with Moscow a cynical attempt to lift the fortunes of the SPD in upcoming elections:
Adressat waren vielmehr jene, bei denen großes Verständnis für Russland und herzliche Abneigung gegen Amerika stets zwei Seiten derselben Medaille sind. Dieser Adressat ist nicht nur, aber vor allem in der deutschen Linken beheimatet – dort, wo die SPD an Boden verliert.
It is a matter of faith within the SPD that the appeasement policy of the 1970's and 1980's advocated by Willy Brandt and Egon Bahr known as "Wandel durch Annäherung" ("change through rapprochement”) was a success and hastened Germany's reunification. And so the policy with respect to Moscow today should be a reprise of Wandel durch Annäherung. Putin must be appeased, his Anschluss of Crimea must be recognized, just as the reality of the DDR (East Germany) was to be recognized 30 years ago.
In reality, Ostpolitik served to bolster and legitimize the Unrechtsstaat DDR. Some former East German dissidents argued that in their obsession with appeasing the communist powers, Bahr and other supporters of Ostpolitik had avoided contacts with civil rights groups in East Germany and elsewhere, dismissing groups such as Solidarity (in Poland) and Charter 77 (in Czechoslovakia) as having neither moral nor political status. Moreover, Bonn’s policy of quietly paying East Berlin to let jailed dissidents emigrate to the West had led to a political “brain drain” that weakened the civil rights movement and helped to stabilize the communist state. By 1987 any talk of "unification" was ridiculed. When US president Ronald Reagan demanded in Berlin " Mr. Gorbachev, tear down this wall!" - this was met with condescension and derision in Bonn.
And now the policy seems to be to stabilize and legitimize the corrupt kleptocracy of Putin's Russia: a new Wandel durch Annäherung
Der deutsche Glaube an einen "Wandel durch Annäherung" überlebte indes nicht nur den Kommunismus, sondern fand seine Fortsetzung in der Politik des wiedervereinigten Deutschlands gegenüber dem postkommunistischen Russland. Die neue Ostpolitik entsprach vollkommen den Überlebensbedürfnissen des russischen Machtsystems. Dieses reproduzierte sich nach dem Ende der UdSSR 1991, indem es liberale Institutionen imitierte und von der Globalisierung, der persönlichen Integration der russischen Elite "in den Westen" und von westlichen Ressourcen profitierte. Wiederum war es für Russland möglich, den Westen zu nutzen, ohne sich zu transformieren. Symptomatisch für die neue "Union" der russischen Elite und der westlichen politischen Klasse war der Wechsel des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder zu Gazprom kurz nach dem Regierungswechsel 2005. Seine Rolle als Lobbyist legimitierte nicht zuletzt die Arbeit weiterer Vertreter der westlichen Elite für den Kreml. Auch die 2011 geäußerte Absicht des Berliner Vereins "Werkstatt Deutschland", Wladimir Putin für seine "besondere Rolle in der Geschichte" mit dem Quadriga-Preis auszuzeichnen, war eine Demonstration der "Union" der russischen und eines Teils der deutschen Elite.
Quadriga Prize is nice. But why doesn't Gerhard Schröder go all the way an nominate his pal Vladimir for the Nobel Peace Prize?
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